Machen wir es einfach so wie der Film und steigen gleich voll ein.
Deadpool ist nicht so wie andere Superhelden. Selbst bevor Wade Wilson (gespielt vom überragenden
Ryan Reynolds ) seine Fähigkeiten erlangte, war sein Leben alles andere als normal. Er war ein Special Force Mitglied und später ein knallharter Söldner - mit einem losen Mundwerk, der wie am Fließband Sprüche austeilt, aber auch locker Retourkutschen wegstecken kann.
Er ist ein unverbesserlicher Zyniker, der keinen wirklichen Erfolg im Leben hatte. Er hält sich mit Gelegenheitjobs über Wasser, in dem er für ein paar Mäuse den Unterdrückten hilft. Wenn ihm ein Teenager 50 Dollar gibt um einen lästigen Stalker loszuwerden, dann macht er sich mit seinem ganz eigenen Charme auf den Weg und beseitigt das Problem.
Man trifft sich in der nahegelegenen Bar um zu kassieren und das Geld in Alkohol umzutauschen. Seine Wohnung gleicht eher einer Behausung. Grade gut genug um darin zu übernachten. Ein Schrank wird eigentlich nicht benötigt. Wade trägt was er an hat.
In besagter Bar trifft er auf die Liebe seines Lebens. Sie ist genauso verrückt wie er und hat keine Erwartungen an das Leben. Sie verstehen sich und reduzieren ihr gemeinsames Leben auf die paar Annehmlichkeiten, welche sich innerhalb der Möglichkeiten bieten. Wichtig ist nur eins: Das sie sich bedingungslos lieben.
(
Und das so oft wie möglich...)
Eines Tages erhält Wade überraschend eine niederschmetternde Diagnose die ihn zum Tode verurteilt. Er hat Krebs.
Als er seiner Liebe Vanessa (
Morena Baccarin ) davon erzählt, versucht sie ihm Hoffnung zu machen. Er reagiert mit den Worten: "
Du hast recht, der Krebs sitzt nur in Leber, Lunge, Prostata und Gehirn - alles Dinge die ich nicht brauche" und verdeutlicht damit, wie ausweglos seine Lebenserwartungen sind. Wade sinnt über sein Leben und seine Zukunftsaussichten nach und beschließt, dass er seine Freundin Vanessa Carlysle nicht mit hineinziehen will. Sie soll nicht sehen wie er leidet, wie er sich verändert. Eine Trennung ist die einzige Lösung.
Doch dann tritt in der Bar ein Mann an ihn heran und fragt:"
Was wäre wenn wir ihnen Besserung verschaffen könnten? Sie sind ein Kämpfer und wir könnten ihnen Superheldenkräfte verleihen." Wade ist zunächst skeptisch und lehnt ab. Schnell wird ihm aber klar, das es eigentlich keine andere Lösung gibt. Es ist ein Hoffnungsschimmer und eventuell doch wert das er es ausprobiert. Letztlich entscheidet er sich im Namen der Liebe dafür das Angebot anzunehmen. Leider jedoch misslingt das Experiment. Nun ja... es missglückt nicht wirklich, es hat einfach nur unvorhersehbare Nebenwirkungen, die ihn unansehnlich - richtig hässlich im Grunde - machen. So lebt er nun zwar noch weiter, hat aber von seiner ursprünglich gottgegebenen Schönheit nichts mehr übrig. So mag er seiner Liebe nicht unter die Augen treten. Die Nebenwirkungen sollen rückgängig gemacht werden können, nur leider hat Wade, der nun schon zu Deadpool umfunktioniert wurde, das Labor bei seiner Abreise von dort, völlig zerstört. Deadpool macht sich also auf die Suche nach den Köpfen dieses Laboratoriums, in der Hoffnung sein Gesicht wiederbekommen zu können. Mit einer gehörigen Portion Humor, gepaart mit seinen Superfähigkeiten sorgt genau das für eine Menge Wirbel.
Was gibt´s noch zu sagen?
Deadpool ist kein gewöhnlicher Superheld. Als wir damals "
Hancock " zu sehen bekamen war schnell klar das die Zuschauer auch mit einem Antihelden sympathisieren können. Hancock (gespielt von
Will Smith ) war trotz Superkräften menschlicher. Er hatte ganz normale Probleme und Sorgen. War depressiv, arrogant, großmäulig und trank Whisky wie Wasser. Zumindest zu beginn...
Deadpool treibt das Ganze noch ein wenig mehr auf die Spitze. Er hat von Natur aus ein loses Mundwerk und ist schon fast eher der Loosertyp. Allerdings mit dem Herz am rechten Fleck. Seine Methoden sind unorthodox und seine Sprüche gehen oft an/unter die Gürtellinie. Er haut einfach raus, was ihm durch den Kopf geht. Seine Superfähigkeiten beschränken sich dabei allerdings auf Unsterblichkeit. Die Wunden heilen schnell und was im Einsatz an Körperteilen abfliegt, wächst in relativ kurzer Zeit eben wieder nach. DNA verändert ist er. Er kann keine Blitze aus den Augen schießen, er kann nicht fliegen, keinen Tornado mit seinem Atem entfachen oder Fäden aus den Armgelenken versprühen - nix. Sozial ist er auch nicht wirklich und kein bisschen reich. Daher hat er keinen geheimen unterirdischen Bunker und kein extravagantes oder technisches überlegendes Equipment. Eine doppelte Identität ist dank seines schrägen Aussehens auch eher unmöglich.
Wade Wilson alias Deadpool ist eine ganz neue Klasse von Superheld.
90%
Fazit:Deadpool wollte ich alleine schon wegen Ryan Reynolds gerne sehen. Die Trailer sind alle superwitzig, aber nach meiner Erfahrung werden da oft schon im Vorfeld die besten Szenen gezeigt. Nicht so bei Deadpool.
Der Film ist rasant, superlustig und ausgeflippt. 90% der Menschen (okay... der Männer) welche aus dem Kino kamen, gaben in einem Interview danach an, das sie sich bei ähnlichem Verlauf im realen Leben genauso verhalten würden oder zumindest gerne so wären. Das trägt doch Zeugnis, wie sehr sich die Zuschauer mit der Figur des Deadpool identifizieren können. Genau hier liegt meiner Meinung nach das Erfolgsgeheimnis dieses Spektakels, dass so viele Filmrekorde und Kassenerfolge gebrochen hat.
Allen Zweiflern, die Ryan Reynolds zum miesesten Green Lantern Darsteller gekürt haben, dürfte dieser es nun gezeigt haben. Das Risiko wieder einen "Superhelden" zu spielen hat sich gelohnt, denn für diese Rolle kann es einfach keinen besseren geben.
Muss ich hier tatsächlich noch eine Empfehlung aussprechen? Ich denke jeder kennt mittlerweile jemanden der ihn geradezu drängt diesen Film unbedingt zu sehen. Da wird meine bescheidene Meinung kaum den Ausschlag geben.
Schaut ihn euch an! Ich freue mich schon darauf wenn die BD in meinem Regal steht. Ein Film den ich sicherlich noch einige Male anschauen werde.
Anti78
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